Heute stand also die vorletzte lange Fahrt für Captain Slow mit uns an. Nachdem wir mal wieder von unseren Nachbarn geweckt wurden (ok, es war bereits nach 7:00 Uhr; das zählt fast schon als ausschlafen), haben wir den Tag gestartet. Heute standen wieder über 3,5 Stunden Fahrt auf dem Programm. Weiter nach Nord-Westen bis kurz vor Tofino. Wir wollen die letzten 3 „richtigen“ Nächte an der Cox Bay im „Surfers Grove Campground“ verbringen. Einem sehr neuen (und sehr teurem) Campingplatz am Mekka der Surfer. Vor ein paar Wochen war hier noch der Surf Weltcup zu Gast. Also am Strand neben dem Campingplatz, nicht auf dem Platz. Die Erwartungen sind entsprechend hoch, hier hohe Wellen zu sehen.
Die Fahrt lief recht entspannt. Ein sehr gut ausgebauter Highway in Richtung Nanaimo (von wo wir wieder die Fähre zurück zum Festland am Donnerstag nehmen werden), ein weiterhin gut ausgebauter Highway hier Nanaimo. Und je weiter wir gen Tofino kamen, desto verbesserungswürdiger wurden die Strassen. Bei weitem nicht so krass, wie auf unserem Weg zum Botanical Beach. Hand könnte hier aber trotzdem mal wieder angelegt werden. Und wird es auch. Denn auf einmal standen wir in einer Schlange von Fahrzeugen. Vor uns wurde der Kofferraum geöffnet und erstmal der Kuchen probiert. Das verheißt in Deutschland normal nichts Gutes – und so machten wir uns auch auf eine längere Pause gefasst. Gut, dass immer alles an Bord ist, was man so braucht. Kühlschrank, Frischwasser, Toilette… könnte man sich dran gewöhnen. Aber so lange standen wir dann doch gar nicht. Nach nicht einmal 5 Minuten ging es schon weiter. Und dann sahen wir auch, wieso wir gestanden haben. Die komplette Strasse vor uns wurde abgerissen, eine einspurige Behelfsstrasse errichtet und viele Baumaschinen (Fiete hatte wieder seinen Spaß!) und noch mehr Bauarbeiter haben fleissig am Erreichten der neuen Straße gearbeitet. Kurze Zeit später waren wir auch schon im Nationalpark Pacific Rim. Und sind einfach durchgefahren. Alle nationalen Campingplätze waren entweder nicht geöffnet oder zum Zeitpunkt der möglichen Buchung bereits ausgebucht. Wir können jetzt aber sagen: unser Glück. Denn so haben wir das Surfer Paradies gefunden. Ein privat geführter, recht großer Platz – und mit einem komplett eingewachsenen Stellplatz für uns. Herrlich! Captain Slow schnell eingeparkt, angeschlossen – und ran an den Strand. Die Wellen hören wir tatsächlich noch auf unserem Platz und keine 2 Gehminuten weiter sind wir am Pazifik. Genial.
Fiete ist direkt barfuss über den Sandstrand gelaufen und hat mit den Beinen etwas geplanscht. Das werden wir morgen wieder machen. Und übermorgen. Denn für 3 Nächte sind wir jetzt hier. Und werden es aufsaugen, als wäre es Urlaub. Ist es ja schließlich auch.
Auf dem Rückweg vom Strand zu unserem Platz sind wir noch schnell an der „Rezeption“ vorbei gegangen und haben uns einen Sack Feuerholz besorgt. Denn wenn wir schon nicht Surfen können, dann wollen wir wenigstens ein schönes Lagerfeuer machen. Und wo könnte man das besser, als an einem Ort, wo man die Wellen hören kann?
Das Leben kann so schön sein!








