Tag 7 in den USA – Auf Wiedersehen

Heute ist also der letzte Tag. Schön war es. Nicht nur in San Francisco bzw. den USA, sondern die ganze Reise. Aber es waren auch unheimlich viele Eindrücke und noch mehr tolle Dinge, die wir erlebt haben. Das werden wir mit etwas Abstand zu Hause nochmal Revue passieren lassen.
Heute steht erstmal an: Koffer packen, im Hotel auschecken und den Tag so gestalten, dass wir alle 3 (besonders Fiete) abends ausgepowert sind, um im Flieger nach Hause zu schlafen. Wir haben den „rote Augen Bomber“ um 21:10 Uhr gebucht, viel früher ist es nach Deutschland ab San Francisco nicht möglich. Aber der Reihe nach: da sich Deutschland mal wieder extrem überrascht zeigt, dass die Ferienzeit begonnen hat, und nun massenweise Menschen in den Urlaub wollen. Per Flugzeug. Und jetzt das halbe Chaos ausgebrochen scheint. Da haben wir uns überlegt: gehen wir doch spontan nach dem Frühstück und vor dem Checkout um 12:00 Uhr, mal fix in die Innenstadt zu Apple und kaufen uns noch ein 4er Pack AirTags. Passenderweise wollen wir 4 Koffer aufgeben. Läuft! So können wir, wenn in Hamburg wirklich der Wahnsinn ausbricht, zumindest unsere Koffer schnell finden. Hoffen wir das Beste, bereiten wir uns auf das Nervigste vor.
Ach, und da wir gerade bei Apple sind, gehen wir auch mal fix nebendran zu Nike. Meine Schuhe haben in dem bisherigen Urlaub ihren Zenit überschritten. Die Sohle hat kein Profil mehr und einer der beiden Schuhe hat zusätzliche Belüftungslöcher, die von Hersteller so nicht vorgesehen waren. Ergo: höchste Zeit sie auszutauschen. Geschrieben, getan. Neue Schuhe ausgesucht, angezogen, gekauft. Und alte Schuhe direkt im Laden gelassen. Die Koffer sind eh bis oben hin voll.
Und wo wir schon mal wieder auf der Ecke der Market Street sind, haben wir uns Levi’s Jeans angesehen. An sich tolle Preise (Jeans für unter 50 USD), aber grottige Beratung. Wir haben dann abgebrochen und sind schnurstracks den hügeligen Weg zurück zum Hotel gegangen. Gerade rechtzeitig zum Checkout waren wir zurück. Schnell die AirTags den Koffern zugeordnet und verstaut und runter zur Rezeption. Parallel wurden die Koffer aus dem Zimmer abgeholt und bis abends sicher verstaut. So konnten wir mit Fiete im Kinderwagen noch spazieren gehen und er eine Runde Mittagsschlaf halten. Wir sind dann wieder am Hafen entlang – und ich habe aus meinem Anfängerfehler einfach nicht gelernt. Mit kurzem Shirt, Weste und noch nicht abgezogenem Sonnenbrand durch die Sonne zu geben ist echt nicht schlau. Sogar ziemlich dumm. Aber jetzt nicht mehr zu ändern.

Die letzten Stunden haben wir dann noch auf einem Spielplatz verbracht. Ein schöner Spielplatz, aber total überfüllt mit Kindern zwischen 5 und 10 Jahren. Nebenan scheint eine Nachmittagsbetreuung zu sein, die gerade vollständig draußen gespielt hat. Ohne Rücksicht auf Verluste. Wie das scheinbar in dem Alter so ist. Fiete hat sich wacker geschlagen und auch gegengehalten. Aber körperlich war das ein meilenweiter Unterschied. Daher kam es nicht ungelegen, also die Kinder geschlossen reingegangen sind. So konnte Fiete doch noch recht ungestört spielen. Und hat sich dann auch gleich wieder am Klettern versucht. Echt krass, was er für eine Körperspannung hat. Und was für einen Mut. Sowas macht Eltern stolz zu sehen!
Nachdem ausgiebig Energie aus dem kleinen Fiete-Körper entwichen ist ging es zurück ins Hotel. Von da sind wir pünktlich mittels Lyft (diesmal kein Uber; Lyft ist halt doch nochmal ne Ecke günstiger) abgeholt worden. Die Abholung lief entspannt, die Fahrt zum Flughafen lief entspannt. Gepäckabgabe lief eigentlich auch entspannt (bis auf die erste Diskussion zum Kinderwagen… dazu gleich mehr). Und dann standen wir an der Ausreisekontrolle. Damit endet mehr oder weniger unser Urlaub. Pässe okay, Bordkarten okay. Wir dürfen Heim! Schnell noch durch die Sicherheitskontrolle und rechts in die „United Polaris Lounge“. Dort sind wir ins Restaurant gegangen und haben a la Carte bestellt. Also wollten wir. Wir haben also unseren Wunsch hinterlegt und die Info bekommen, dass es etwas 20 Minuten dauern würde, bis ein Tisch frei wird. Also haben wir gewartet. Und gewartet. Und noch mehr gewartet. Bis es Fiete nach weit über 20 Minuten zu bunt wurde. Knackemüde wollte er eigentlich nur noch schlafen. Und wir endlich etwas Essen. Denn außer Frühstück gab es für uns Großen bisher nichts. Wir haben dann entschieden, dass wir unsere „Reservierung“ aufgeben und Fiete erstmal bettfertig machen. Irgendwas werden wir vom Buffett dann schon noch auf dem Weg zum Gate schnappen können. Doch gerade, als wir meinten, dass es uns zu spät geworden ist, wurde urplötzlich ein Tisch frei. Ahja. Und als wir dann saßen kam direkt hinter uns noch eine Familie an und konnte ohne Wartezeit ins Restaurant. Schon klar. Achso: und diese Familie konnte auch zuerst „bestellen“. Da ist denen wohl ein kleiner Fehler unterlaufen. Was die Bedienung auch gemerkt hat. Ab da wurden wir gefühlt wie Staatsgäste behandelt. Affig, aber egal. Fiete hat seine Pasta bekommen und wir haben den „Signature Burger“ probiert. Alles wirklich lecker und auf einem sehr hohen Niveau gemacht. Hat sich doch gelohnt.
Vom Restaurant sind wir wieder zur Abflugebene runtergefahren und haben uns noch eine „Quite Suite“ gegönnt. Inklusive Dusche. So konnten wir Großen vor Abflug und nach dem langen Tag uns nochmal frisch machen (sehr schönes Gefühl!) und Fiete konnte etwas runterkommen. Das hat auch soweit geklappt, war aber nach den ersten Metern raus aus der Lounge und im Terminal wieder vorbei. Egal, wichtig ist, dass er gleich im Flugzeug schlafen kann. Und es nicht so läuft wie auf dem Hinflug.

Unser Flug hat ironischerweise schon wieder Verspätung (Latehansa lässt grüßen…). Diesmal – bisher – nur 20 Minuten. Das sollte bis München aufzuholen sein, sodass der Anschlussflug nach Hamburg locker zu schaffen ist.
Am Gate gab es dann noch die Fortführung der Diskussion um den Kinderwagen. Der Supervisor würde gerne sehen, wie groß er eingeklappt ist. Also den Kinderwagen eingeklappt. Dann sollten wir ihn persönlich dem Supervisor zeigen. Auch das haben wir gemacht. Und als es dann hieß, dass wir ihn aufgeben müssen, bin ich leicht aus meiner Haut gefahren. Der Kinderwagen ist zusammengeklappt genau so groß, wie es die Handgepäckvorschriften erlauben. Trotzdem sollen wir ihn aufgeben. Und da wir wissen, wie mit Gepäck umgegangen wird (und wie filigran der Wagen ist), hätten wir direkt vor Ort schon das Formular für beschädigte Fracht ausfüllen können. Nach gefühlt 5 Minuten Diskussion gab es zumindest die Aussage, dass das Kabinenpersonal entscheiden dürfe. Na, immerhin. Als dann das Boarding losging und ein „Einweiser“ im Gang auch noch meinte, dass wir für den Kinderwagen noch das Gepäcklabel brauchen, hat man mich bestimmt 10 Meter weiter vom Gang am Flugzeugeingang gehört. Nervig, sowas! An Bord war es dann natürlich kein Problem mit dem Kinderwagen… aaaaargh.

Egal, Entspannung. Alles wird gut. Wir sind eingestiegen, wurden von einer sehr netten Crew begrüßt und konnten in Ruhe unsere Sitzplätze vorbereiten. Fiete saß etwas abgeschirmt am Fenster und ist – Wahnsinn! – noch vor dem Start (!) eingeschlafen. Daumen drücken, dass es so entspannt bleibt. 🤞

Tag 6 in den USA – Nochmal den letzten vollen Tag genießen

Das Wetter ist wieder wie gestern. Also typisch San Francisco. Da es gestern aber gen Mittag aufklarte, haben wir uns davon nicht beirren lassen. Erstes Ziel war der „Coit Tower“, ein Aussichtsturm in der Nähe vom Hotel und auf einem Hügel gelegen. Direkt mal mit Frühsport beginnen! 💪 Fiete hatte seinen Spaß auf dem Weg, da heute scheinbar der Müll abgeholt wurde. Nicht nur eine Tonne, sondern 3 Tonnen. Und wir waren im Epizentrum der Müllwagen. Hätte nur noch die Feuerwehr gefehlt. 😂
Ein paar Schweißperlen später waren wir auf dem Hügel. Leider recht zugewachsen und durch das diesige Wetter war eh nicht viel zu sehen. Daher haben wir uns den Eintritt für den Aussichtsturm gespart. Und sind für Conny auf die Jagd nach einem San Francisco Pulli gegangen. Wenn man erstmal drauf achtet, wo es überall Pullis und T-Shirts gibt, dann fängt man irgendwann an zu denken, dass die Stadt nur deshalb existiert, weil es tausende Händler und kleine Shops für Touristen gibt. Und alle mit arg bescheidener Qualität. So nicht mit uns! Nach langer Suche hat Conny dann endlich einen Shop gefunden, wo an einem Pulli die Nähte gerade waren, der Print nicht schräg aufgedruckt war und die Materialqualität dem Preis angemessen war. Schnell einpacken, bevor es uns noch vor der Nase weggeschnappt wird.
Der Rest vom Tag war dann deutlich ruhiger. Bisschen am Wasser und Hafen entlang schlendern, Mittagsschlaf auf dem Zimmer halten (beste Idee überhaupt!) und abends wieder das übliche Programm.

Wir merken spätestens heute, dass die Luft raus ist. Das liegt nicht an der Stadt, sondern einfach an der langen Zeit, die wir jetzt schon unterwegs waren. Da kommt es nicht ganz ungelegen, dass morgen Checkout im Hotel ist und abends der Rückflug ansteht.

Tag 5 in den USA – Einmal bitte das Touri-Programm

Gestern haben wir unseren vorläufigen Rekord bei Schritten an einem Tag gebrochen. Heute wollten wir es daher etwas ruhiger angehen lassen. Zumal es heute früh auch bedeutend bedeckter draußen war. Keine pralle Sonne. Keine Golden Gate Bridge, die man sehen konnte. Dafür leichter Nieselregen. Also in Zwiebeltaktik dick angezogen und ab zum Cable Car. Dem typischen San Francisco Touri-Ziel Nummer 1. In unmittelbarer Nähe vom Hotel ist das „Powell and Hyde Turnabout“, welches gleichzeitig Start-/Endpunkt einer Ringlinie ist. Aber auch einen Drehteller hat, damit das Cable Car wieder in die richtige Richtung starten kann. Die frühe Zeit und das schlechte Wetter hat zumindest schon mal die Warteschlange eingedampft, sodass wir nach kurzer Zeit einsteigen durften. Ziel war die Innenstadt (Downtown), wo wir einfach mal butschern wollten. Kurz bevor es losging kam dann noch die Info, dass wir nicht die eigentliche Strecke fahren könnten, da sich der Vizepräsident heute und morgen in der Stadt aufhält. Daher müssten einige Straßen gesperrt werden und wir kämen nicht so weit, wie eigentlich die Route wäre. Aber für uns kein Problem, gehen wir die paar Blocks einfach zu Fuß. Und dann ging es los. Mit lautem Rattern bergauf. Bergauf gingen auch die Mundwinkel bei allen Passagieren. Cable Car fahren ist irgendwie cool und nostalgisch. Schön, dass die Stadt noch 4 Linien betreibt. Ein tolles Erlebnis. Unsere Endstation war dann beim Cable Car Museum, in welchem sichtbar wird, dass die Technik dahinter steinalt ist. Alte Holzräder treiben die Stahlseile an, die in den Straßen verlaufen. Unterirdisch sind noch weitere hölzerne Umlenkrollen, damit die Seile auch in die richtige Richtung abgehen. Und alle 4 Linien laufen hier zusammen. Im Museum wird auch deutlich, dass der Fahrer vom Cable Car echte körperliche Handarbeit leistet. Einkuppeln der Zangen unter dem Fahrzeug mit einem Hebel. Dabei mit dem großen Stick die Höhe treffen. Und da San Francisco so hügelig ist das Bremsen bitte nicht vergessen. Sowohl vorne der Fahrer sollte dran denken, als auch bei steilen Passagen hinten der Kontrolleur. Der kann nämlich noch zusätzlich Holzklötze auf die Schienen drücken um zu stoppen. Das riecht man dann auch. Unverkennbar.
Nachdem wir uns im Museum umgesehen haben gibt es weiter durch Chinatown. Spannende Gerüche inklusive. Und man sollte nicht in jedes Schaufenster schauen. Es gibt halt Dinge, die wir Europäer eher nicht als Lebensmittel definieren. Und für Chinesen eine Delikatesse sind. Jedem das Seine, Geld ausgeben ist aber universell. Also weiter zur Market Street. Vergleichbar mit der Hamburger Mönckebergstraße sind auch hier viele prominente Läden ansässig. Und auch kleinere Shopping Malls. In eine davon haben wir uns „verirrt“ und in einem ruhigen Bereich erstmal „Mittagspause“ gemacht. Abschließend ging es durch die verschiedenen Läden in der Mall und draußen auf der Market Street.
Der eigentliche Plan war, dass wir mit dem Cable Car in Richtung Downtown fahren und dann zurück gehen. Spontan haben wir uns entschlossen, dass wir noch das angrenzende „Financial District“ besuchen, weiter runter zur Bay Bridge gehen und dann an der Wasserlinie zurück ins Hotel marschieren. So wird aus einem „wir gehen es heute mal ruhig an“-Tag wieder ein aktiver Tag. Aber wir haben auf der Reise schon so viel gesessen, da tut uns die Bewegung mal gut.
Im Financial District sitzen mittlerweile eher weniger die Banken, als viel mehr die Unternehmensberater. Und daneben teilweise Tech-Unternehmen. Salesforce hat hier sein Headquarter, aber auch Oracle ist vertreten. Und natürlich noch viele andere. Spannend, wo doch eigentlich das Silicon Valley die Heimat vieler Tech-Giganten ist.
Weiter ging es runter zum Wasser – und dann standen wir auf einmal vor der Bay Bridge. Über die sind wir vorgestern aus Oakland in die Stadt gefahren. Und die Brücke ist auch nicht minder beeindruckend wie die Golden Gate Bridge. Sie ist deutlich neuer und auch viel breiter ausgebaut für Fahrtzeuge. Mindests 5 Spuren, teilweise noch mehr. Und was uns allen auf dem Weg über die Brücke gar nicht aufgefallen war: sie ist zweistöckig. Oben fährt man stadteinwärts nach San Francisco. Unten stadtauswärts. Gut, dass wir nochmal hingeschaut haben. 🙈

Nach einer kurzen Pause vor der Brücke in einem Mini-Park ging es für uns zurück ins Hotel. Etwa ab der Bay Bridge fängt der Hafen mit seinen verschiedenen Gebäuden an. Ein Gebäude mit einem Markt im inneren, dann das Fähr-Terminal. Und weitere Terminals für Fähren. Und auf einmal standen wir wieder ab Pier 39. mit abermals qualmenden Socken. Ein paar Schritte später waren wir wieder im Hotel – diesmal kein neuer Rekord bei den Schritten (knapp 20.000), aber durch das Auf und Ab fühlte es sich nach deutlich mehr an. Und so haben wir wieder unser abendliches Programm gestartet: Pier 39, Restaurant, Essen, Hotel, Schlafen. Mal schauen, was der morgige Tag bringt.

Tag 4 in den USA – Anfängerfehler

Den ersten „richtigen“ Tag in Frisco, wie die Einwohner die Stadt nennen, haben wir mit einem kleinen Schock gestartet. Conny wurde scheinbar gestern im Yosemite Nationalpark von einer Mücke in den Ringfinger gestochen. Und weil es der Mücke so gut geschmeckt hat, ist der Finger angeschwollen. Mit den beiden Ringen am Finger dran. Und dadurch kam es nachts zu einem Blutstau, der Finger schwoll weiter an und wurde taub. Morgens war dann mit „konventionellen“ Mitteln, wie kalten Wasser, Eiswasser (langsam verstehe ich, wieso es in amerikanischen Hotels immer eine Ice Machine auf jedem Gang gibt), Seife oder Öl, kein Beikommen mehr. Und die Schmerzen wurden nicht weniger. Also schnell an die Rezeption und gefragt, was die beste Option ist: Pharmacy (Apotheke), Feuerwehr oder Krankenhaus? Uns wurde zur Pharmacy geraten. Und wir fanden das vorerst auch als die nachhaltigste Lösung. Also schnell gefrühstückt und ab zur Pharmacy. Dort hat man uns ein Antihistaminikum empfohlen, welches Conny direkt zurück im Hotel auch genommen hat. Ich musste dann auch so langsam den Mietwagen zurückbringen. Und vorher tanken. Katsching. Der BMW war zwar bei weitem nicht so durstig, wie Captain Slow. Aber gegönnt hat er sich trotzdem. Vor allem vom guten „Premium“ mit 91 Oktan. Mehr gibts hier drüben an der Zapfsäule nicht.
Nach dem Tanken dann noch in das vielleicht engste Parkhaus der Welt manövriert und den kurzen Weg von 7 Minuten zu Fuß zum Hotel gegangen. Dort haben Fiete und Conny schon gewartet – mit guten Nachrichten: der Finger fängt langsam an abzuschwellen. So konnten wir unsere geplante Tour gen Westen zum Fuße der Golden Gate Bridge starten.

Raus aus dem Hotel, runter zu den Piers vom Hafen und dann in Richtung Golden Gate Bridge. Welche sich auch heute früh schon komplett unverhüllt gezeigt hat. Sehr ungewöhnlich, aber darüber beschweren wir uns ganz und gar nicht! Vorbeigegangen sind wir an einem kleinen Sandstrand vor dem Maritimen Museum und rauf auf ein Pier, wo Angler standen. Nur haben die Angler nicht klassischerweise Fische geangelt, sondern Krebse. Einer der Angler war so nett und hat uns seinen bisherigen Fang gezeigt. Da waren ein paar große Exemplare dabei. Und wir waren beeindruckt.
Weiter ging es durch einen Park zur Marina. Erst zu der für „Normalsterbliche“, später dann für die Betuchten. An der ersten Marina haben wir dann auch 2 Seelöwen entdeckt, die entspannt auf dem Pier gechillt haben. Bestes Wetter mit Sonnenschein, was will man als Seelöwe mehr? Wir haben die pralle Sonne auch in vollen Zügen genossen. Der Wind war aber tückisch, der dabei durchaus ordentlich geweht hat (und das schreiben wir als Norddeutsche 😉). Später zu dieser Kombination mehr.
Zwischen beiden Marinas war dann ein wunderbarer Spot für ein Bild von der Golden Gate Bridge. Ein wirklich imposantes Bauwerk. Von dem Platz ging es einmal rund um die Marina für die Betuchten mit ihren mittelgroßen Yachten. An der Mole auf der von uns gegenüberliegenden Seite ist das „Wave Organ“. Eine Installation, die Wellen hörbar macht. Nach einem weiteren Fußmarsch sind wir schließlich angekommen – und waren enttäuscht. Wirklich gehört hat man nichts. Egal, es war ein schöner Spaziergang mit tollen Ausblicken. Da uns so langsam die Füße wehtaten (und der Hunger kam), haben wir entschieden nicht noch weiter bis zum Fuß der Golden Gate Bridge zu gehen. Also ab zurück ins Hotel. Mit qualmenden Socken (zumindest gefühlt) angekommen wollten wir nur noch 2 Dinge. Kurz raus aus den Schuhen und wieder rein in die Schuhe und etwas essen. Am Pier 39, keine 5 Gehminuten vom Hotel entfernt, gibts für jeden Geschmack etwas. Nachdem wir gestern Brotsuppe hatten (Suppe in einem Sauerteigbrot als Schüssel; sehr lecker), stand heute Fisch auf dem Programm. Knusperfisch für Fiete, Fish&Chips für Conny und Calamari für mich. War jetzt alles nicht so der Knaller, aber satt sind wir trotzdem geworden. 😂

Zurück im Hotel haben wir mal auf die Tages-Schritte geschaut: 27.000! Kann man mal so machen. Und den bisherigen Reise-Rekord gebrochen. So fühlt es sich auch an.

A propos anfühlen: pralle Sonne mit steifer Briese plus keine Sonnencreme ergibt was? Einen hervorragenden Sonnenbrand. Fiete hatten wir natürlich eingecremt und er war in seinem Kinderwagen im Schatten. Conny war so schlau etwas langes anzuziehen. Und ich sehe jetzt aus wie ein Krebs. 🦀 Aber auch das wird vergehen – und ich werde aus diesem Anfängerfehler lernen.

Tag 3 in den USA – Böser Wecker und zurück in Fog City

Wie gestern schon angedeutet hat der Wecker, trotz der Nähe zum Eingang in den Park, früh zugeschlagen. Um 5:10 Uhr. Nur um sicher zu gehen, dass wir es rechtzeitig schaffen. Und wir haben es rechtzeitig geschafft. Gelohnt hat es sich im Nachhinein auch. Sehr sogar.
Nachdem wir aus dem Bett gefallen waren und alles wieder ins Auto verladen hatten, ging es in den Yosemite Nationalpark. Genauer geschrieben in das Yosemite Valley. Ein Tal zwischen all den großen Gesteinen, die man irgendwo schon mal gehört oder gelesen hat. El Capitan, Half Dome etc. Sehr beeindruckend. Und gleichzeitig merkt man dadurch nur nochmal, wie klein wir Menschen sind. Auf dem Weg ins und durch das Valley haben wir einige kurze Stops gemacht und bei den Ausblicken inne gehalten. Aber unser erstes Ziel war der Spaziergang zum „Lower Yosemite Fall“. Dem unteren Teil des Wasserfalls, der von El Capitan abgeht. Und es war spektakulär. Sehr gut angelegte 1,5 Stunden Spaziergang am Morgen.

Upper Yosemite Falls
Lower Yosemite Falls

Weiter ging es mit dem Auto zum Olmsted Point. Einem weit oben gelegenen Aussichtspunkt in ein weiteres Tal. Und auch hier: atemberaubend!
Weiter den Weg entlang haben wir einen See entdeckt und sind spontan nochmal hingefahren. Aber hier müssen wir sagen: die Bergseen, umgeben von Gletschern, in Kanada waren spektakulärer.
Vom Olmsted Point ging es dann in Richtung San Francisco. Etwa 4,5 Stunden Fahrt standen auf der Uhr. Und bei Highway Tempo 55 Meilen (etwa 90 km/h) bzw Interstate Tempo 65 Meilen (etwa 105 km/h) kommt es einem noch länger vor. Auf dem Weg haben wir dann noch einen Unfall samt überschlagenem Pickup und Feuerwehr mitgenommen. Und festgestellt, dass das Fahren auf dem Highway und der Interstate echt geistig anstrengend ist. Zum einen das eintönige Tempo und das kilometerweite Geradeausfahren. Zum anderen das Überholen und Überholtwerden auf allen Seiten. Rechtsfahrgebot: gibt es hier nicht. Da muss man schon 2 bis 3 mal hinschauen, bevor man eine Spur wechselt. Egal, angekommen sind wir ja.

Als krönenden Abschluss der Fahrt haben wir noch 2 mal Mautgebühren investiert. Einmal in die Bay Bridge, damit wir von Oakland nach San Francisco kommen. Und dann nochmal in das Wahrzeichen der Stadt, die Golden Gate Bridge. Denn entgegen der Befürchtung und des Spitznamens der Stadt, Fog City, war es gar nicht foggy. Feinstes Sommerwetter hat die Golden Gate Bridge erstrahlen lassen, sodass wir einmal stadtauswärts (Maut-frei) zu den beiden Aussichtspunkten im Norden gefahren sind. Und dann natürlich auch wieder zurück, stadteinwärts. In Richtung Hotel. Dem letzten auf der Reise. Naja, zumindest auf amerikanischem Kontinent.
Wir hatten die Hoffnung, dass wir noch rechtzeitig vor 17:00 Uhr einchecken können, damit wir den Mietwagen noch weggebracht bekommen. Aber vor uns kam wohl ein Reisebus an, sodass die Rezeption belegt war. Und auch ein Gepäcktrolley war nicht auffindbar. So mussten wir warten und Sixt hatte dann auch schon geschlossen. Für schlanke 50 USD haben wir dann für eine Nacht den Wagen in die Tiefgarage gestellt. Nur, damit wir ihn morgen abgeben können. Käse, aber nicht zu ändern. Stattdessen freuen wir uns über den freien Blick auf die Brücke und von der Brücke auf die Stadt, die wir hatten. Mir ist es bei 2 besuchen in San Francisco bisher nicht passiert, dass ich es sehen durfte. Umso schöner, das es jetzt endlich geklappt hat!

Morgen wollen wir mal schauen, ob der Spitzname Fog City doch stimmt und die Stadt zu Fuß erkunden.

Tag 2 in den USA – Einmal Ernüchterung zum Mitnehmen, bitte

Das Daumendrücken war leider vergebens. Und hätte auch nie erfolgreich sein können. Man sollte vielleicht auch richtig lesen… 🤦‍♂️ Es wurden ab Ende März für den Zeitraum Mai bis September für alle Tage zur gleichen Zeit 30% der Kapazitäten freigegeben. Und dann jeweils 7 Tage vor dem jeweiligen Tag die restlichen 70%. Und da alles bereits „ausverkauft“ war, hätte das warten am Morgen eh nichts gebracht. Aber man darf trotzdem entweder vor 6:00 Uhr oder nach 16:00 Uhr auch ohne Erlaubnis einfahren. Und da wir es schon nach 8:00 Uhr hatte , hieß es: pünktlich um 16:00 Uhr sind wir am Gate zur Einfahrt in den Park!
Also schnell ein alternatives Programm mit Pool am Hotel, nahegelegener (großer) Shopping Mall und Spielplatz ausgedacht und so den Vormittag und Mittag verbracht. Rechtzeitig sind wir dann in Fresno losgefahren und waren tatsächlich um 16:05 Uhr am Gate. Niemand mehr, der etwas kontrollieren wollte. Und auch die befürchtete Überfüllung am Parkplatz zu den „Giant Sequoias“, den Mammutbäumen, hielt sich sehr in Grenzen. So konnten wir entspannt in den Shuttlebus steigen (die Straße hin zu den Bäumen darf man nur befahren, wenn man einen behinderten Ausweis hat) und waren ein paar Minuten später da. Die Bäume sind schon sehr imposant, riesengroß und imposant.

Ein paar Mammutbäume

Von diesem Stop ging es über eine Stunde weiter durch den Park gen Norden (was alleine schon zeigt, wie riesig der Nationalpark ist). Wir musste einmal durch das Yosemite Valley, welches wir morgen besuchen wollen, und raus aus dem Park, damit wir zu unserem Hotel kommen. So hatten wir schon einen super Eindruck, was uns morgen erwartet.
Das Hotel war ca 5 Autominuten vom Eingang entfernt. So müssen wir zwar früh aufstehen, damit wir vor 6:00 Uhr durch das Gate kommen. Aber nicht so extrem früh.
Also schnell eingecheckt, Sachen aufs Zimmer gebracht, gegessen – und ab ins Bett. Morgen wird es früh werden und es steht auch die Rückfahrt nach San Francisco an.

ZDF – Zahlen, Daten, Fakten kompakt zu unserer Reise mit Captain Slow

Wir sind jetzt 2 Tage in Amerika und da ist es Zeit für eine kurze Zusammenfassung der Reise durch Kanada. Wir sind in Summe 3.788KM in 22 Tagen gefahren. Dabei haben wir wahnwitzige 849L Benzin verbraucht, was einem Durchschnitt von 22,4L auf 100km entspricht. Gönnung pur!
In Summe haben wir 12 Campingplätze in 2 Bundesstaaten (British Columbia und Alberta) besucht und sind durch 2 Zeitzonen gereist. Wir haben, neben Straßen, noch 2 Fährschiffe genutzt (also zu Land und zu Wasser unterwegs gewesen). Und haben direkt an einer Bahnstrecke für Güterverkehr übernachtet.
Die zurückgelegten Höhenmeter haben wir nicht protokolliert, aber zwischendrin haben wir mal geschaut und waren bei über 2.000 Meter ünN. Das müsste in Jasper oder Lake Louise gewesen sein.

Tag 1 in den USA – Von vierzehn auf (über) vierzig Grad

Und da war er dann auf einmal. Der Wecker. Um 5:20 Uhr. Aufstehen, das Flugzeug wartet nicht. Boarding war um kurz vor 8:00 Uhr, Abflug um 8:30 Uhr. Wieso so früh hoch, gerade wenn man nicht einmal 10 Minuten Wegzeit hat? Wird sich noch klären – und es war alles gut und richtig so.
Der Wecker ging also um 5:20 Uhr. Das Frühstücksbüffet wurde um 6:00 Uhr eröffnet. Und unser Shuttle ging um 6:05 Uhr. Also fix ein paar Sachen eingepackt und los ging es. Kitzeltest später waren wir am Flughafen, haben uns einen Gepäckwagen geholt und sind zum Check-In. Aus irgendeinem Grund wollte der Online Check-In nicht klappen und hat immer wieder angemeckert, dass ein Check-In für Fiete nicht möglich sei, da er unter 2 Jahre alt ist. Am Flughafen also angestellt in die doch schon recht lange Schlange – und kurze Zeit später kam ein Schild mit einer extra Schlange für Reisende mit kleinen Kinder. Bingo! Wir waren also im Nu dran, konnten das Problem mit dem Check-In klären und haben unsere Koffer aufgegeben. Weiter ging es zur Sicherheitskontrolle. Da war schon eine deutlich längere Schlange – aber auch wieder eine Abkürzung für uns. So konnten wir wieder ordentlich Zeit sparen. Und als Besonderheit für Reisende von Kanada in die USA kann man die Einreise schon vor Abflug erledigen. Man darf sich also in die längste Schlange des Tages stelle , warten bis man dran ist. Und dann einem Grenzbeamten erzählen, wieso man in die USA möchte. Bekommt seinen Stempel und alles wird gut. Aber da es geschätzte 30 Minuten gedauert hätte sich abzustellen und es vorher schon 2 Abkürzungen gab – wieso nicht auch hier? Also rechts an allen vorbei in einen Gang mit der Aufschrift „für Rollstuhlfahrer“ und angestellt. Andere deutsche Reisende, die wir an der Sicherheitskontrolle getroffen hatten, versuchten es auch. Bis wir auf einen grimmigen, amerikanischen Beamten trafen. Der uns recht unfreundlich drauf hinwies, dass Reisende mit kleinen Kindern (und Kinderwagen) ja keine Rollstuhlfahrer wären und wir gefälligst, wie alle anderen, uns anstellen sollten. Okay, Chef. Nicht sehr nett, aber ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt. Fiete war noch mit seinem Frühstück to go beschäftigt, aber das andere kleine Kind hatte mehr Kraft für ein ausgiebiges „Konzert“. Hätte man sich und allen anderen sparen können… wollte man aber nicht. Aber wie geschrieben: Fiete war wirklich die Ruhe selbst. Und so standen wir die 30 Minuten an, haben die Einreise erledigt (die NSA hat jetzt endlich von allen Erwachsenen im Hause Wiese aus Trittau die Fingerabdrücke) und konnten weiter gen Gate. Doch was sagen Fietes Adleraugen? Ein Spielplatz! Mitten im Airport. Direkt vor unserem Gate. Unglaublich. Die Kanadier sind wahrlich kinderlieb, kann man nicht anders sagen. Und so konnte der kleine Körper, frisch mit Energie versorgt, direkt mit anderen Kindern etwas spielen. Und wir Großen halbwegs in Ruhe selbst frühstücken. So ging die Zeit recht fix um, bis wir einsteigen konnten. Kein Gedrängel am Gate, keine „Business-Kasper“, die sich vordrängeln. Alles viel entspannter als zu Hause. Und wir durften mit als Erste einsteigen. Zuhause hatten wir uns schon eine ganze Reihe nur für uns reservieren können und so war es dann auch wirklich sehr entspannt. Fiete hat sich mit sich selbst während des Flugs beschäftigt, gespielt, ein Stickerbuch mit Stickern beklebt. Und wir haben etwas entspannen können. Willkommene 2 Stunden relaxing.

Angekommen in San Francisco haben wir uns zur Gepäckausgabe begeben. Und da wir wussten, dass es bis zum Mietwagen-Bereich noch recht weit ist, wollten wir wieder einen Gepäckwagen organisieren. Was in Hamburg oder Vancouver wie selbstverständlich kostenfrei ist, kostet in San Francisco freche 8$! Aber nützt ja nix, das komplette Gepäck ohne Wagen mitnehmen ist keine Option. Also Wagen organisiert, Gepäck vom Band genommen (ging recht fix) und ab in den „SkyTrain“. Ein führerloses Bahnsystem mit 2 Linien, welches die Terminals, Parkplätze und das Mietwagenzentrum verbindet. Nach etwas 10 Minuten Fahrt (!) waren wir da, mussten kurz am Schalter warten – und bekamen ein nettes Upgrade. Ein BMW X7, das größte Fahrzeug, was BMW in der Flotte hat. Und hier wirkt es doch fast wie ein Mittelklassewagen. Zumindest von der Größe. Aber gefühlt gerade groß genug für die ganzen Koffer, die wir so mit dabei haben. 🙈
So haben wir unseren „weißen Wal“ beladen und uns erstmal orientiert, wo wir jetzt hin wollen. Also: erster Stop soll Fresno sein. Eine kleinere Stadt weiter im Süden und nicht ganz auf halber Strecke zwischen San Francisco und Los Angeles. Idealer Ausgangspunkt für unsere 2-tägige Tour in den Yosemite Nationalpark. Es lagen also etwa 3 Stunden Autofahrt vor uns. Abfahrt!
Los ging es im kühlen Parkhaus, raus in die pralle Sonne. Nachdem wir die Klimaanlage auf lauschige 22 Grad eingestellt hatten, sollte es auszuhalten sein. Nach ein paar KM Highway wurde der Verkehr weniger und die Luft immer wärmer, die aus der Klimaanlage kam. Da hat unser Vormieter doch allen erstes die Klimaautomatik ausgestellt und ist nur mit Umluft gefahren. 🤦‍♂️ Nachdem wir das auch gelöst hatten (und über eine der maufreien Brücken auf der anderen Seite der Bay angekommen waren), schauten wir das erste Mal bewusst auf das Aussenthermometer – 32 Grad. Wow. Sind wir noch bei 14 Grad in Vancouver gestartet. Und je weiter wir gen Süden und unserem Ziel Fresno entgegen kamen, desto höher stieg die Temperatur. Angekommen am Zielort hatten wir wahnsinnige 41,5 Grad. 🥵

Hier ist auch Sommer

Das ist mal ein kleiner Schock. Vor Ort haben wir noch schnell eingekauft und sich von Schatten zu Schatten gehüpft. Nur vom Denken fängt man schon das Schwitzen an. Also schnell ab ins Hotel, einchecken und die Klimaanlage im Zimmer einschalten.
Das Hotel war noch so nett und hat uns für Fiete ein Beistellbett gebracht, welches er direkt recht früh eingefordert hat. Reisen ist anstrengend, für uns alle 3. Daher werden wir heute auch früh schlafen gehen. Damit wir für morgen ausgeruht sind. Vorher steht aber noch eine Runde Daumen drücken an. In der Sommersaison muss man für den Yosemite Park ein Ticket vorab reservieren, damit man einfahren darf. Und das ist streng limitiert, damit der Park nicht überfüllt ist. Morgen um Punkt 8:00 Uhr wird sich zeigen, ob wir Glück haben und ein Ticket bekommen. Nur dann können wir wirklich den Teil der Reise machen, den wir geplant haben.  Daher: kräftig Daumen drücken. 🤞

Tag 21 und 22 mit dem Camper – Alles hat ein Ende

Nachdem wir doch noch das super Wetter in Tofino genießen konnten hieß es an Tag 21: Abschied nehmen. Abschied von Tofino und dem tollen Campingplatz. Abschied von Vancouver Island. Und schon ein bisschen von Captain Slow. Denn morgen geben wir ihn wieder ab. Nach 3 tollen, ereignisreichen Wochen voller Erinnerungen.
Aber erstmal: alles abschließen und los geht es. Und kurze Zeit später standen wir wieder. An der Baustelle, an der wir auf dem Hinweg auch schon kurz standen. Diesmal aber länger – Vollsperrung. Aber wohl nur für die nächsten 20-30 Minuten. Und so war es dann auch. Danach ging es weiter in Richtung Nanaimo, von wo wir abends die Fähre nehmen wollen. Die Fahrt lief entspannt. Und in Nanaimo haben wir nochmal bei Walmart gehalten, da wir gerne noch die leckere Erdnussbutter für Fiete laufen wollten. Aber leider haben wir sie nicht gefunden. Also weiter bei Save-on-Foods geschaut – auch nichts. Aber nebenan war ein Kleiderladen für Kinder. Und Fiete hat direkt mal wieder was abgestaubt. 🙈
So konnten wir die Zeit gut rumbringen, die wir sonst vor der Fähre in der prallen Sonne gewartet hätten. Also ab zum Fähranleger, „einchecken“ und doch warten. Zum Glück gab es einen Spielplatz. Und die Zeit ging doch recht schnell rum. Ab auf die Fähre, selbstgeschmierte Brote als Abendessen verspeisen – und natürlich: den nächsten Spielplatz suchen. Fiete wusste ja noch von der Hinfahrt, dass es einen auf dem anderen Schiff gegeben hat. Das war aber eine andere Route und ein anderes Schiff. Hier gab es nur einen Raum für Kinder. Aber das sollte sich noch als Vorteil erweisen. Er ist er rumgelaufen und sich kitzeln lassen. Bis ein Mädchen rein kam und sich die Blicke trafen. Erst schüchtern von beiden Seiten, dann ist das Mädchen (etwa 4 Jahre alt) auf Fiete zugegangen. Beide haben toll miteinander gespielt und getobt. Und irgendwann sogar Händchen gehalten. Das hat dem kleinen Mann den letzten Rest Energie aus dem Körper gezogen und die Müdigkeit kam unvermittelt und schnell. Da wir kurz vor dem Anleger waren, sind wir schnell runter zu Captain Slow. Fiete bettfertig machen, in den Kindersitz setzen. Und dann haben wir auch schon angelegt.
Unser letzter Campground war etwas zentraler in Vancouver und nicht allzu weiter vom Fähranleger entfernt. Nach etwa 30 Minuten Fahrt waren wir da und konnten ein letztes Mal Captain Slow abstellen. Fiete hat bereits geschlafen und so haben wir uns noch einen entspannten Abend gemacht. Bis die Holländer kamen. Die 4 Personen hatten den Platz direkt neben uns und waren auch mit einem Fraserway Miet-RV unterwegs. Und scheinbar waren die 4 so nervös ob der anstehenden Rückgabe, dass sie abends gegen 21:00 Uhr angefangen haben sauber zu machen. Alles im Camper, alles außen am Camper. Und dann nochmal innen. Zur Sicherheit. Bis nach 23:00 Uhr waren sie beschäftigt. Was uns zur Frage bringt: sind die so gründlich oder wir so schludrig?

Und dann war da auf einmal Tag 22. Ein Tag mit 2 besonderen Ereignissen: wir müssen uns jetzt von Captain Slow trennen. Und ich habe Geburtstag. Conny hat einen tollen improvisierten Geburtstagskuchen „gebacken“, Conny und Fiete haben mir ein Geburtstagsständchen gesungen – was will man mehr?!
Aber da wir auch rechtzeitig Captain Slow abgeben mussten, hieß es jetzt auch bei uns: putzen. Nicht so krass, wie unsere Nachbarn. Aber Saubermachen mussten wir trotzdem. Und dann einmal quer durch die Stadt zum Vermieter. Die Rückgabe ging recht entspannt. Bis auf einmal etwas Unruhe bei der Person, die unseren Wagen zurückgenommen hat, aufkam. Wir hatten schon die Unterlagen und alles war fein. Doch dann sollten wir noch einmal zurück kommen. Die Markise wäre beschädigt. Und da hatte er auch Recht mit. Also rein zum Vermietzentrum und alles klären. Es wurde ein Kostenvoranschlag erstellt, die Versicherungsbedingungen gecheckt – und das Ergebnis präsentiert: die abgeschlossene Versicherung (vergleichbar mit Teilkasko) springt ein und wir müssen „nur“ die 750 CAD Selbstbeteiligung zahlen. Wieso auch immer das so teuer ist?! Aber wir werden das im Nachgang noch mit unserer Reiseversicherung klären, denn die sollte da eigentlich auch einspringen.

Tschüss, Captain Slow. War uns eine Freude!

Davon lassen wir uns aber die tollen letzten 3 Wochen nicht madig machen. Es war eine tolle Zeit!
Vom Vermieter wurden wir dann mit einem Shuttle zum Hotel nahe des Airports gebracht. Und von dort wollten wir zu Fuß in ca 30 Minuten entfernte Outlet Center. Die Rezeption meinte dann, dass wir auch deren Airport Shuttle nehmen könnten, läge ja auf dem Weg. Toller Service!
So haben wir nochmal den McArthurt Glenn Outlet Park unsicher gemacht. Fiete hat wieder ein paar tolle Sachen abgestaubt, Papa hat sich über die Flugzeuge direkt über den Köpfen gefreut. Und Mama war frustriert, dass es keine Sachen für sie gab oder die Sachen, die sie toll fand, einfach nicht günstig genug waren.
Zurück wollten wir dann zu Fuß gehen – bis uns ein Ehepaar entgegen kam, welches auch schon auf dem Hinweg mit im Shuttle zum Airport saß. Sie wären mitten auf dem Weg aus dem Shuttle ausgestiegen, weil eine der Brücken zurück zum Hotel gesperrt seien. Ein weiteres Shuttle sollte sie beim Outlet Center abholen. Da haben wir uns einfach mal frech angeschlossen. 😇
Der Shuttle kam dann auch relativ zeitnah, hat uns alle eingesammelt und gemeinsam haben wir uns durch den heftigen Rückstau gekämpft. Zurück im Hotel hieß es dann nur noch: Duschen, Beine hoch, schlafen. Denn morgen geht der Wecker um 5:20 Uhr. Um 8:30 Uhr wollen wir den Flieger nach San Francisco nehmen. 🇺🇸

Tag 19 und 20 mit dem Camper – Einfach mal entspannen

Wir fassen mal wieder 2 Tage in einen Beitrag zusammen. Tag 19 ist nämlich kurz zusammengefasst: Regen. Mal eher Nieselregel, mal starke Schauer. Nachts ging es schon los und hat sich dann auch bis in den Abend gehalten. Wir haben trotzdem das Beste draus gemacht und sind nach dem Frühstück die 10 Minuten nach Tofino gefahren. Und dann begann die Parkplatzsuche. Nicht, dass es nichts passendes für Captain Slow gegeben hätte. Da gab es genug freie Plätze, in die wir gepasst hätten. Aber immer stand ein kleines Schild daneben mit der Aufschrift „No RV“. Heute leider kein Foto für uns, schade. Also weitersuchen. In einer Seitenstraße haben wir dann einen Platz gefunden. Schnell raus, denn nur bis 10:00 Uhr durften wir stehen. Und es war kurz nach 9:00 Uhr. Schnell in den Co-op hüpfen, Kleinigkeiten einkaufen. Und dann – trotz des Wetters – ein bisschen die Stadt (eher das Dorf) erkunden. Schön ist es hier. Etwas verschlafen. Und noch kaum Läden, die geöffnet haben. Also wieder zurück zum Campingplatz und die Zeit entspannt zu dritt im Wagen verbringen. Mehr war leider nicht drin. Aber schön war es trotzdem.

Tag 20 startete dann mit dem genauen Gegenteil: blauer Himmel! Diesmal ging es nach dem Frühstück in die andere Richtung. Wir wollten nach Ucluelet. Etwa 30 Minuten Fahrt später waren wir da. Und haben uns auf eine Wanderung an der Pazifik-Küste begeben, die uns durch einen kleinen Urwald, vorbei an einem Leuchtturm und wieder durch einen Urwald geführt hat. Tolle Wege, mitten durch den Wald und kurze Zeit später wahnsinnige Ausblicke auf die Steilküste mit den Steinen und den kleinen Inseln. Einfach malerisch.

Malerische Kulisse

Nachmittags sind wir dann nochmal an den Strand gegangen und haben das tolle Wetter genossen. Wobei Strand in dem Fall nicht 30 Grad und Sonne bedeutet hat. Sonne schon, aber eher 14 Grad. Und ein gutes, konstantes Lüftchen. Perfekt zum Surfen und Drachen steigen lassen. Und für beides waren wir nicht vorbereitet. Also blieb nur: Füße nass machen und das Leben genießen.
Abends haben wir uns dann bei einem Lagerfeuer die restlichen Marshmellows schmecken und den Abend entspannt ausklingen lassen. Morgen geht es dann zurück nach Vancouver – und schon sehr bald weiter in die USA.