… was eine Aufregung! Nicht nur, dass Fiete es sehr spannend fand, sich beim Kofferpacken selbst in den Koffer zu setzen und „Kanada fliegen“ zu rufen. Nicht nur, dass das Fliegen an sich, dass das nach Kanada fliegen und dass das Sehen und Hören von Flugzeugen in der Luft über unserem Zuhause zu spontanen Freudenausdrücken geführt hat. Nein, das alles reicht an Aufregung nicht. Heute war dann der „große Tag“ und aus aller Theorie über das Fliegen, über Flugzeuge, Piloten und den Flughafen wurde Realität. Gestartet sind wir gut mit einem sehr geräumigen und komfortablen Van, der uns von Zuhause abgeholt hat. Das jedoch sollte bis auf Weiteres erst einmal das einzig Entspannte an dem Tag werden. Ja, das Gepäck konnten wir zügig aufgeben und auch durch die Sicherheitskontrolle sind wir gut durchgekommen. Aber ab dann wurde es etwas holprig. Noch in der Lounge beim Frühstück/Mittagessen haben wir die Info bekommen, dass der Flug von Hamburg nach München 20 Minuten Verspätung hat. Das macht erst einmal nichts, haben wir doch genug Umsteigezeit. Aber als dann aus 20 Minuten deren 30 wurden. Und aus 30 dann 45 Minuten, wurden wir doch etwas nervös. Wir konnten dann endlich einsteigen und man konnte uns sowohl am Gate, als auch im Flugzeug versichern, dass wir unseren Anschluss bekommen würden – die wussten scheinbar mehr als wir zu dem Zeitpunkt.
Dann kam das spannendste Ereignis an dem Tag – Fietes erster Flug. Ich glaube, wir können sagen, dass er es toll fand. Und wir auch. Ganz gespannt hat er nach draußen geschaut, an seiner Maisstange geknabbert und es sichtlich genossen.
So entspannt ging es leider nicht weiter. Gelandet sind wir in München mit fast 1,5 Std. Verspätung – und das Boarding für den Weiterflug sollte jede Minute beginnen. Wir haben also unsere 7 Sachen (oder waren er mehr?) gepackt und sind in den Bus gehüpft, der uns zum Terminal gebracht hat. Von da mussten wir den Zug unter dem Vorfeld nehmen, um zum richtigen Terminal zu kommen. Auch das ging alles ohne Probleme. Und als wir dann direkt in einem Zuge durch zur Passkontrolle waren, fiel jede Menge Stress und Anspannung ab. Nach ein bisschen Verwirrung, was das Sammeln von Stickern anging (man braucht scheinbar einen Sticker auf seinem Pass, dass man auch wirklich nach Kanada einreisen darf, Ausgestellt von einer Lufthansa Mitarbeiterin am Gate – die wollte aber lieber inkognito bleiben, weshalb man es nicht direkt erkannt hat, wer jetzt was wann am Gate macht…), konnten wir in den Flieger einsteigen. Und jetzt warten wir hier im Flugzeug. Auch schon wieder fast eine Stunde. Weil andere Passagiere Verspätung haben und wir auf diese Menschen warten. Hätten wir das mal bloß gewusst… aber wie kann man sich schöner die Wartezeit vertreiben, als einmal ins Cockpit zu gehen und mit den Piloten zu sprechen? Richtig: nicht möglich. Also haben wir das einfach mal gemacht.

Update: Nun ging er also endlich los, der erste Langstreckenflug für Fiete und für uns als Familie. Mit viel Aufregung, Stress bei Mama und Papa (schaffen wir es noch rechtzeitig zum Boarding?) und einer großen Portion Vorfreude sind wir abgehoben. Ziel: Vancouver.
Die Aufregung hat sich dann leider (und verständlicherweise) auf Fiete übertragen. Und es war ja auch alles so spannend und interessant in diesem riesigen Teil, was sich Flugzeug nennt. Die ganzen Damen und Herren, die über die Gänge flitzen und immer dafür sorgen, dass man nicht hungrig oder durstig ist (zumindest bei den Erwachsenen). Dass da an Schlaf eher nicht zu denken ist, das versteht sich bei Fiete fast von selbst. So war dann auch der 10-Stunden Flug mit sehr wenig Schlaf für Papa, kein Schlaf für Mama und etwas (unruhigem) Schlaf für Fiete versehen. Mama wollte einen Film während des Fluges sehen, konnte aber nicht. Papa durfte nicht, weil sein Bildschirm am Sitz technische Defekte hatte. Aber egal, Fiete hat uns schon auf Trab gehalten – und so gingen die 10 Stunden auch wie im Fluge rum.
Die Ankunft lief dann recht entspannt (für nordamerikanische Verhältnisse): Aussteigen, ab zur Passkontrolle (dank Kinderwagen mit einem Bonus – rechts an der Schlange vorbei und direkt zum Kontrollpunkt) und dann nochmal gefühlt eine Ewigkeit aufs Gepäck warten. Im Anschluss haben wir uns einen Uber bestellt und sind hundemüde zum Hotel in die Innenstadt gefahren. Im Halbschlaf haben wir dann den Check-in erledigt und sind um 19:00 Uhr Ortszeit (und nach ca 20 Std. Reisezeit von Tür zu Tür) komplett platt in die Betten gefallen. Achso: im Halbschlaf haben wir dann noch mitgeschnitten, dass wir scheinbar ein Upgrade bekommen haben und im 31. Stock die nächsten Tage wohnen werden. Auf den Ausblick morgen früh sind wir mal gespannt!
Das waren sie also: die ersten Flüge. Mal schauen, was uns die ersten Tage in Vancouver bringen. Von unserem Zimmer aus können wir bestimmt schon die ersten Sehenswürdigkeiten vor-erkunden.
