Tag 5 in den USA – Einmal bitte das Touri-Programm

Gestern haben wir unseren vorläufigen Rekord bei Schritten an einem Tag gebrochen. Heute wollten wir es daher etwas ruhiger angehen lassen. Zumal es heute früh auch bedeutend bedeckter draußen war. Keine pralle Sonne. Keine Golden Gate Bridge, die man sehen konnte. Dafür leichter Nieselregen. Also in Zwiebeltaktik dick angezogen und ab zum Cable Car. Dem typischen San Francisco Touri-Ziel Nummer 1. In unmittelbarer Nähe vom Hotel ist das „Powell and Hyde Turnabout“, welches gleichzeitig Start-/Endpunkt einer Ringlinie ist. Aber auch einen Drehteller hat, damit das Cable Car wieder in die richtige Richtung starten kann. Die frühe Zeit und das schlechte Wetter hat zumindest schon mal die Warteschlange eingedampft, sodass wir nach kurzer Zeit einsteigen durften. Ziel war die Innenstadt (Downtown), wo wir einfach mal butschern wollten. Kurz bevor es losging kam dann noch die Info, dass wir nicht die eigentliche Strecke fahren könnten, da sich der Vizepräsident heute und morgen in der Stadt aufhält. Daher müssten einige Straßen gesperrt werden und wir kämen nicht so weit, wie eigentlich die Route wäre. Aber für uns kein Problem, gehen wir die paar Blocks einfach zu Fuß. Und dann ging es los. Mit lautem Rattern bergauf. Bergauf gingen auch die Mundwinkel bei allen Passagieren. Cable Car fahren ist irgendwie cool und nostalgisch. Schön, dass die Stadt noch 4 Linien betreibt. Ein tolles Erlebnis. Unsere Endstation war dann beim Cable Car Museum, in welchem sichtbar wird, dass die Technik dahinter steinalt ist. Alte Holzräder treiben die Stahlseile an, die in den Straßen verlaufen. Unterirdisch sind noch weitere hölzerne Umlenkrollen, damit die Seile auch in die richtige Richtung abgehen. Und alle 4 Linien laufen hier zusammen. Im Museum wird auch deutlich, dass der Fahrer vom Cable Car echte körperliche Handarbeit leistet. Einkuppeln der Zangen unter dem Fahrzeug mit einem Hebel. Dabei mit dem großen Stick die Höhe treffen. Und da San Francisco so hügelig ist das Bremsen bitte nicht vergessen. Sowohl vorne der Fahrer sollte dran denken, als auch bei steilen Passagen hinten der Kontrolleur. Der kann nämlich noch zusätzlich Holzklötze auf die Schienen drücken um zu stoppen. Das riecht man dann auch. Unverkennbar.
Nachdem wir uns im Museum umgesehen haben gibt es weiter durch Chinatown. Spannende Gerüche inklusive. Und man sollte nicht in jedes Schaufenster schauen. Es gibt halt Dinge, die wir Europäer eher nicht als Lebensmittel definieren. Und für Chinesen eine Delikatesse sind. Jedem das Seine, Geld ausgeben ist aber universell. Also weiter zur Market Street. Vergleichbar mit der Hamburger Mönckebergstraße sind auch hier viele prominente Läden ansässig. Und auch kleinere Shopping Malls. In eine davon haben wir uns „verirrt“ und in einem ruhigen Bereich erstmal „Mittagspause“ gemacht. Abschließend ging es durch die verschiedenen Läden in der Mall und draußen auf der Market Street.
Der eigentliche Plan war, dass wir mit dem Cable Car in Richtung Downtown fahren und dann zurück gehen. Spontan haben wir uns entschlossen, dass wir noch das angrenzende „Financial District“ besuchen, weiter runter zur Bay Bridge gehen und dann an der Wasserlinie zurück ins Hotel marschieren. So wird aus einem „wir gehen es heute mal ruhig an“-Tag wieder ein aktiver Tag. Aber wir haben auf der Reise schon so viel gesessen, da tut uns die Bewegung mal gut.
Im Financial District sitzen mittlerweile eher weniger die Banken, als viel mehr die Unternehmensberater. Und daneben teilweise Tech-Unternehmen. Salesforce hat hier sein Headquarter, aber auch Oracle ist vertreten. Und natürlich noch viele andere. Spannend, wo doch eigentlich das Silicon Valley die Heimat vieler Tech-Giganten ist.
Weiter ging es runter zum Wasser – und dann standen wir auf einmal vor der Bay Bridge. Über die sind wir vorgestern aus Oakland in die Stadt gefahren. Und die Brücke ist auch nicht minder beeindruckend wie die Golden Gate Bridge. Sie ist deutlich neuer und auch viel breiter ausgebaut für Fahrtzeuge. Mindests 5 Spuren, teilweise noch mehr. Und was uns allen auf dem Weg über die Brücke gar nicht aufgefallen war: sie ist zweistöckig. Oben fährt man stadteinwärts nach San Francisco. Unten stadtauswärts. Gut, dass wir nochmal hingeschaut haben. 🙈

Nach einer kurzen Pause vor der Brücke in einem Mini-Park ging es für uns zurück ins Hotel. Etwa ab der Bay Bridge fängt der Hafen mit seinen verschiedenen Gebäuden an. Ein Gebäude mit einem Markt im inneren, dann das Fähr-Terminal. Und weitere Terminals für Fähren. Und auf einmal standen wir wieder ab Pier 39. mit abermals qualmenden Socken. Ein paar Schritte später waren wir wieder im Hotel – diesmal kein neuer Rekord bei den Schritten (knapp 20.000), aber durch das Auf und Ab fühlte es sich nach deutlich mehr an. Und so haben wir wieder unser abendliches Programm gestartet: Pier 39, Restaurant, Essen, Hotel, Schlafen. Mal schauen, was der morgige Tag bringt.