Nach Taxi-Van, kleinem und großem Flugzeug, Uber und Lyft, unserem Camper kam jetzt die wahrscheinlich letzte noch offene Transportmöglichkeit ins Spiel – ein Schiff. Züge zählen wir nach dem Campingplatz in Lake Louise einfach mal mit dazu, schließlich gingen die Schienen gefühlt durch unseren Camper direkt durch. 😂
Schiff also. Eine Fähre, mit der wir in ca 1,5 Std von Vancouver nach Vancouver Island gefahren wurden. Und das hat alles richtig gut funktioniert. Das Ticket (wie auch das Rückfahrt Ticket) haben wir schon Monate im Voraus gebucht. Und so konnten wir ganz entspannt an den Fähranleger fahren und wussten: die nehmen uns mit und wir müssen nicht warten, weil zu viel Andrang ist.
Wir sind also entspannt aufgestanden, haben gefrühstückt und unsere Sachen gepackt. Da der Wasseranschluss am Campingplatz zu weit weg war, damit wir uns anschließen können, haben wir wieder das Frischwasser aus unserem Tank genommen. Daher: ab an die Wasserzapfsäule und nochmal den Tank auffüllen. Danach das Schmutzwasser ablassen. Und tanken mussten wir auch noch. Und das alles vor 8:00 Uhr. Check. Danach: ab auf die Bahn und gen Tsawwassen. Das ist etwas südlich von Vancouver und einer der Fähranleger. Und auch nur einen Steinwurf von der Amerikanischen Grenze entfernt. Da wollen wir aber noch gar nicht hin, haben wir doch noch ne knappe Woche in Kanada auf dem Zettel. Daher: Fähranleger angesteuert, mit unserem vorab gebuchten Ticket „eingecheckt“ und von der freundlichen Mitarbeiterin in „Lane 33“ geschickt worden. Wo alle anderen Fahrzeuge mit „Überlänge“ stehen. Damit durften wir auch mit als erstes auf die Fähre. Auch das ging schnell und unkompliziert. Da wir im unteren Deck standen, mussten wir auch während der Fahrt Captain Slow verlassen. Aber kein Problem: in den oberen Decks waren sehr viele Sitzplätze, eine Kantine (!) – sowie ein Spielplatz. Damit sind die 1,5 Stunden wie im Flug vergangen. Und so durften wir direkt wieder runter auf unser Deck, einsteigen und losfahren. Echt gut.
Angekommen auf Vancouver Island sind wir zu „Butchers Garden“ gefahren. Ein botanischer Garten, der wunderschön sein soll. Leider bei näherem Hinsehen war er dann doch nicht schön. Weil der Betreiber 39 CAD pro Person haben wollten. Und da wir nur auf der Durchreise waren, war uns das entschieden zu viel. Daher den nächsten Ort auf der Liste angesteuert: Downtown Victoria. Der mit Abstand größten Stadt auf der Insel. Leider ist Captain Slow mit über 7m Länge und 2,5m Breite nicht gerade Innenstadt-geeignet. Und Parkplätze sind eh Rar gesät. Also wiederum das nächste Ziel anvisiert. Da das aber alles nicht während der Fahrt geht, haben wir uns in einer engen und verkehrsberuhigten Straße schnell an die Seite gestellt. Neben ein Schild mit dem Hinweis auf Anwohnerparken. Und beim losfahren wollte das Schild uns wohl nochmal verdeutlichen, dass wir keine antwortet sind – rumms! Zum Glück nur mit der Ecke einen minikleinen Teil von der Markise touchiert. Aber ein Kratzer ist zu sehen. Was wohl die Vermieter dazu sagen werden? 😕
Egal für den Moment. Weiter geht es zum Goldstream Fall. Einem Wasserfall mit natürlichem Pool davor. Nach kurzer Fahrt waren wir am Nationalpark und öffentlichem Campingplatz. Dem Platz, den wir eigentlich haben wollten. Und der komplett ausgebucht war, als die Buchung technisch möglich war. Wir wissen jetzt auch, wieso: dieses Wochenende ist hier Vatertag. Daher ist alles voll und übervoll. Einen Parkplatz haben wir trotzdem bekommen, sodass wir wieder mit 6 Beinen über Stock und Stein wandern konnten. Fiete wird echt zum Wander-Experten! Und nach einem tollen Spaziergang mitten durch einen halben Dschungel waren wir da. Kein spektakulärer Wasserfall, aber ein toller. Und mit glasklarem Wasser. Und Steinen, die man reinwerfen kann. 😂
Auf dem Rückweg sind wir durch den Campground gegangen und an fast allen Plätzen waren Zettel befestigt, worauf man sehen konnte, dass die Mieter bis Sonntag (also morgen) gebucht hatten. Soll uns aber nicht stören, wir hatten ja einen Platz für die kommenden 2 Nächte gebucht. Nur ein paar KM entfernt. Und da sind wir dann als nächstes hingefahren.
Ein kleiner Platz, privat betrieben. Und gerade mitten im Umbau. Nach einer sehr familiären und fast schon freundschaftlichen Begrüßung hat uns der Inhaber direkt unseren Platz gezeigt. Also Captain Slow eingeparkt, angeschlossen. Und den Tag ausklingen lassen. Morgen steht wieder eine weitere Fahrt an. Aber dazu morgen mehr.
