Und da war er dann auf einmal. Der Wecker. Um 5:20 Uhr. Aufstehen, das Flugzeug wartet nicht. Boarding war um kurz vor 8:00 Uhr, Abflug um 8:30 Uhr. Wieso so früh hoch, gerade wenn man nicht einmal 10 Minuten Wegzeit hat? Wird sich noch klären – und es war alles gut und richtig so.
Der Wecker ging also um 5:20 Uhr. Das Frühstücksbüffet wurde um 6:00 Uhr eröffnet. Und unser Shuttle ging um 6:05 Uhr. Also fix ein paar Sachen eingepackt und los ging es. Kitzeltest später waren wir am Flughafen, haben uns einen Gepäckwagen geholt und sind zum Check-In. Aus irgendeinem Grund wollte der Online Check-In nicht klappen und hat immer wieder angemeckert, dass ein Check-In für Fiete nicht möglich sei, da er unter 2 Jahre alt ist. Am Flughafen also angestellt in die doch schon recht lange Schlange – und kurze Zeit später kam ein Schild mit einer extra Schlange für Reisende mit kleinen Kinder. Bingo! Wir waren also im Nu dran, konnten das Problem mit dem Check-In klären und haben unsere Koffer aufgegeben. Weiter ging es zur Sicherheitskontrolle. Da war schon eine deutlich längere Schlange – aber auch wieder eine Abkürzung für uns. So konnten wir wieder ordentlich Zeit sparen. Und als Besonderheit für Reisende von Kanada in die USA kann man die Einreise schon vor Abflug erledigen. Man darf sich also in die längste Schlange des Tages stelle , warten bis man dran ist. Und dann einem Grenzbeamten erzählen, wieso man in die USA möchte. Bekommt seinen Stempel und alles wird gut. Aber da es geschätzte 30 Minuten gedauert hätte sich abzustellen und es vorher schon 2 Abkürzungen gab – wieso nicht auch hier? Also rechts an allen vorbei in einen Gang mit der Aufschrift „für Rollstuhlfahrer“ und angestellt. Andere deutsche Reisende, die wir an der Sicherheitskontrolle getroffen hatten, versuchten es auch. Bis wir auf einen grimmigen, amerikanischen Beamten trafen. Der uns recht unfreundlich drauf hinwies, dass Reisende mit kleinen Kindern (und Kinderwagen) ja keine Rollstuhlfahrer wären und wir gefälligst, wie alle anderen, uns anstellen sollten. Okay, Chef. Nicht sehr nett, aber ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt. Fiete war noch mit seinem Frühstück to go beschäftigt, aber das andere kleine Kind hatte mehr Kraft für ein ausgiebiges „Konzert“. Hätte man sich und allen anderen sparen können… wollte man aber nicht. Aber wie geschrieben: Fiete war wirklich die Ruhe selbst. Und so standen wir die 30 Minuten an, haben die Einreise erledigt (die NSA hat jetzt endlich von allen Erwachsenen im Hause Wiese aus Trittau die Fingerabdrücke) und konnten weiter gen Gate. Doch was sagen Fietes Adleraugen? Ein Spielplatz! Mitten im Airport. Direkt vor unserem Gate. Unglaublich. Die Kanadier sind wahrlich kinderlieb, kann man nicht anders sagen. Und so konnte der kleine Körper, frisch mit Energie versorgt, direkt mit anderen Kindern etwas spielen. Und wir Großen halbwegs in Ruhe selbst frühstücken. So ging die Zeit recht fix um, bis wir einsteigen konnten. Kein Gedrängel am Gate, keine „Business-Kasper“, die sich vordrängeln. Alles viel entspannter als zu Hause. Und wir durften mit als Erste einsteigen. Zuhause hatten wir uns schon eine ganze Reihe nur für uns reservieren können und so war es dann auch wirklich sehr entspannt. Fiete hat sich mit sich selbst während des Flugs beschäftigt, gespielt, ein Stickerbuch mit Stickern beklebt. Und wir haben etwas entspannen können. Willkommene 2 Stunden relaxing.
Angekommen in San Francisco haben wir uns zur Gepäckausgabe begeben. Und da wir wussten, dass es bis zum Mietwagen-Bereich noch recht weit ist, wollten wir wieder einen Gepäckwagen organisieren. Was in Hamburg oder Vancouver wie selbstverständlich kostenfrei ist, kostet in San Francisco freche 8$! Aber nützt ja nix, das komplette Gepäck ohne Wagen mitnehmen ist keine Option. Also Wagen organisiert, Gepäck vom Band genommen (ging recht fix) und ab in den „SkyTrain“. Ein führerloses Bahnsystem mit 2 Linien, welches die Terminals, Parkplätze und das Mietwagenzentrum verbindet. Nach etwas 10 Minuten Fahrt (!) waren wir da, mussten kurz am Schalter warten – und bekamen ein nettes Upgrade. Ein BMW X7, das größte Fahrzeug, was BMW in der Flotte hat. Und hier wirkt es doch fast wie ein Mittelklassewagen. Zumindest von der Größe. Aber gefühlt gerade groß genug für die ganzen Koffer, die wir so mit dabei haben. 🙈
So haben wir unseren „weißen Wal“ beladen und uns erstmal orientiert, wo wir jetzt hin wollen. Also: erster Stop soll Fresno sein. Eine kleinere Stadt weiter im Süden und nicht ganz auf halber Strecke zwischen San Francisco und Los Angeles. Idealer Ausgangspunkt für unsere 2-tägige Tour in den Yosemite Nationalpark. Es lagen also etwa 3 Stunden Autofahrt vor uns. Abfahrt!
Los ging es im kühlen Parkhaus, raus in die pralle Sonne. Nachdem wir die Klimaanlage auf lauschige 22 Grad eingestellt hatten, sollte es auszuhalten sein. Nach ein paar KM Highway wurde der Verkehr weniger und die Luft immer wärmer, die aus der Klimaanlage kam. Da hat unser Vormieter doch allen erstes die Klimaautomatik ausgestellt und ist nur mit Umluft gefahren. 🤦♂️ Nachdem wir das auch gelöst hatten (und über eine der maufreien Brücken auf der anderen Seite der Bay angekommen waren), schauten wir das erste Mal bewusst auf das Aussenthermometer – 32 Grad. Wow. Sind wir noch bei 14 Grad in Vancouver gestartet. Und je weiter wir gen Süden und unserem Ziel Fresno entgegen kamen, desto höher stieg die Temperatur. Angekommen am Zielort hatten wir wahnsinnige 41,5 Grad. 🥵

Das ist mal ein kleiner Schock. Vor Ort haben wir noch schnell eingekauft und sich von Schatten zu Schatten gehüpft. Nur vom Denken fängt man schon das Schwitzen an. Also schnell ab ins Hotel, einchecken und die Klimaanlage im Zimmer einschalten.
Das Hotel war noch so nett und hat uns für Fiete ein Beistellbett gebracht, welches er direkt recht früh eingefordert hat. Reisen ist anstrengend, für uns alle 3. Daher werden wir heute auch früh schlafen gehen. Damit wir für morgen ausgeruht sind. Vorher steht aber noch eine Runde Daumen drücken an. In der Sommersaison muss man für den Yosemite Park ein Ticket vorab reservieren, damit man einfahren darf. Und das ist streng limitiert, damit der Park nicht überfüllt ist. Morgen um Punkt 8:00 Uhr wird sich zeigen, ob wir Glück haben und ein Ticket bekommen. Nur dann können wir wirklich den Teil der Reise machen, den wir geplant haben. Daher: kräftig Daumen drücken. 🤞
