Nachdem wir die letzte der 3 Nächte in Jasper verbracht hatten, ging es heute für uns nach Süd-Osten. Genau geschrieben nach Lake Louise. Zwar sind es „nur“ ca 230km gewesen – aber wir haben gefühlt mehr draus gemacht. Im Verlauf der Strecke gab es einfach so viel zu sehen.
Der Reihe nach: ausgiebiges Frühstück und dann los, ab auf die Straße. Vorbei an den „Valley of 5 Lakes“, die wie gestern besucht hatten. Kurze Zeit später waren wir jedoch schon beim ersten Stopp auf der heutigen Reise: den Athabasca Falls. Besonders für Fiete daher der Halt bei einem Wasserfall. Nachdem wir uns satt gesehen haben (und Fiete mal wieder ordentlich selbst herumgelaufen und Stufen geklettert ist) ging es nur ein paar Minuten weiter auf dem Weg zum nächsten Wasserfall – den Sunwapta Falls. Ähnlich aufgebaut, gleiches Resultat bei Fiete: Staunen und Begeisterung.
Es folgten Stopps beim Stutfield Glacier Aussichtspunkt, beim Tangle Creek Wasserfall (hier haben nur 4 von 6 Augen gestaunt, da die jüngsten Augen bereits im Mittagsschlaf versunken waren), bei „Big Bend“ (einer langgezogenen 180 Grad Kurve, mitten durch das Tal und umgeben von riesigen Bergen), dem Bow Lake (welcher noch teilweise zugefroren war) – und schließlich beim Campingplatz in Lake Louise. So wurde aus den ca 3 Stunden Fahrzeit locker 6 Stunden. Inklusive aller Pausen.
Tag 11 sollte dann wieder im Zeichen der Seen stehen. Wir wollten natürlich den namensgebenden See der Stadt Lake Louise besuchen. Aber vorher (und das war im Nachhinein auch sehr sinnvoll in dieser Reihenfolge) ging es noch hoch zum Moraine Lake. Dieser war auch noch teilweise zugefroren und recht leer. Wir denken, dass sich der natürliche Bergsee erst noch weiter füllen wird, sobald der Schnee ganz verschwunden ist. Auf dem Rückweg sind wir dann zum Lake Louise gefahren. Und hatten den ersten Parkplatz, für den wir zahlen mussten. Unfassbare 9€ haben wir für ein Tagesticket gezahlt – und Kanada scheint in der Digitalisierung deutlich weiter zu sein, als Deutschland. Denn man stellt sein Fahrzeug einfach ab, geht zum Bezahlterminal (akzeptiert alle gängigen EC- und Kreditkarten sowie Bezahlung per App) – und gibt einfach sein Kennzeichen ein. Simple as that, wie der Franzose sagen würde. Kann man sich gerne in Deutschland mal eine Scheibe von abschneiden. Und unter uns: die 9€ für unseren Captain Slow waren seeeeehr gut angelegtes Geld. Denn was folgte war ein See, den man nicht beschreiben kann. Eine Farbe, die auf Fotos wie retuschiert aussieht. Wir kamen alle aus dem Staunen nicht mehr heraus. Als Belohnung sind wir dann einmal den See entlang und hoch zum Mirror Lake. Eine Wanderung, die es in sich hatte. Konstante Steigung, teilweise recht steil (aber alles befestigt). Dazu noch matschig – und als Krönung gab es kurz vorm See noch jede Menge Eis und Schnee. Wir waren echt am Ende unserer Kräfte – und leider hat es sich diesmal nicht gelohnt. Der Mirror Lake war die Strapazen eher nicht wert. Aber so konnten wir uns wenigstens das Sportprogramm sparen.
Leider hat es jetzt am Abend angefangen zu Regnen. Und auch der Wetterbericht für die kommenden 2 Tage lässt nichts Gutes hoffen. Eigentlich wollten wir morgen zur nächsten Wanderung aufbrechen und Banff besuchen. Mal schauen, was davon das Wetter zulässt.
P.S.: Damit haben wir jetzt schon die Hälfte unserer Zeit mit Captain Slow hinter uns gebracht. Fühlt sich gar nicht so an!
