Auch der Tag heute sollte im Zeichen der Seen stehen. Aber der Reihe nach: heute Morgen zeichnete sich ab, dass das Wetter gut bis bombastisch werden würde. Schon recht früh strahlender Sonnenschein und auch die Wetter App sagte Sonne voraus. Top!
Also rein in den Camper, alle Leinen (Schläuche) los und ab zum Valley of 5 Lakes. Name ist Programm – ganze 5 Seen standen auf dem Programm. Nach einer kurzen Fahrt (ca 10 Minuten) und einem „Grenzposten“ später (war eigentlich nur eine Mautstation; die Straße an sich ist mautpflichtig, das haben wir aber schon bei der Einfahrt in den Nationalpark bezahlt) waren wir schon da. Der Parkplatz war (noch) recht leer, als Schuhe an und los gehts. Um 9:30 Uhr sind wir gestartet – und ich nehme es vorweg: um 14:30 Uhr waren wir erst zurück. 13km und fast 20.000 Schritte sollten jetzt folgen. Sportlich.
Die Seen sind durchnummeriert und wir haben uns entschieden erst mit 5 anzufangen. Im Nachhinein die goldrichtige Entscheidung. Nach einem kurzen Fußmarsch waren wir auch schon beim ersten (bzw. fünften) See. Wieder kristallklares Wasser und ein atemberaubender Blick.
Fiete hat direkt einen internationalen Buddy gefunden und zusammen haben sie Steine um die Wette in den See geworfen. Richtig süß.
Nach kurzen Aufenthalt ging es weiter zu See 4 und 3 (beide direkt nebeneinander). Auch hier wurde es nicht schlechter vom Anblick her. Im Gegenteil.

Auch hier durfte die obligatorische Steinwurf-Pause natürlich nicht fehlen. 🪨
Wiederum nach einem kurzen Fußmarsch waren wir am See 2, wobei der diesmal kein Highlight war. Scheinbar sind wir schon ganz verwöhnt. 😂
Und hier war jetzt die entscheidende Frage: abkürzen und See 1 (mit Abstand der größte der 5 Seen) nur am Rande mitnehmen. Oder die ganze und große Runde drehen? Wir haben uns vorerst für letzteres entschieden. Erstmal gucken, sag See 1 doch auch vielversprechend aus. Aber außer einer einzelnen Möglichkeit den See aus der Nähe zu sehen war nicht viel. Um es kurz zu machen: es war eher ein Waldspaziergang mit vereinzelten Blicken aus der Ferne auf den See als alles andere. Das soll aber gar nicht negativ sein, denn nach kurzer Zeit gingen langsam die Augen von Fiete zu und er hat seinen Mittagsschlaf auf Mamas Rücken in der Trage gemacht. Gibt schlimmere Orte. Während wir uns einen ablaufen konnte der feine Herr schön entspannen. Sei ihm gegönnt! Und uns hat es auch nicht geschadet. 🙈
Als wir dann die komplette Länge vom See abgelaufen waren (immerhin etwas mehr als 1,5km) gab es scheinbar wieder eine Gabelung. Der offizielle Trail ging weiter oben weiter und noch ein gutes Stück weiter in den Wald hinein. Unten hingegen konnte man – scheinbar – direkt am See entlang „abkürzen“. Das wollten wir uns mal genauer ansehen. Doch dann kamen uns mehrere Wanderer entgegen. Leicht blass um die Nase. Eine Grizzlybär-Mama samt Kind würden den Weg versperren. Sie würden da nicht weiter gehen. Oha. Im Kopf fing es an zu rattern. Machen oder bleiben lassen? Wir haben uns für letzteres entschieden. Aus Verantwortung für uns 3 und um die Bärenfamilie nicht in Bedrängnis zu bringen. Also hochkraxeln zum offiziellen Pfad und Beine in die Hand nehmen. Im weiteren Verlauf ging es hoch und runter. Mit Seeblick hatte es aber alles nichts mehr zu tun. So kamen wir ohne einen weiteren Blick auf See 1 wieder am Parkplatz an. Müde, aber glücklich. Wobei: einer war gar nicht müde, da sein Mittagsschläfchen jetzt offiziell beendet war.
Als Belohnung sind wir auf dem Weg zurück zum Campingplatz nochmal am tollen Spielplatz hier auf dem Gelände gestoppt. Und haben abends abermals Gebrauch von dem kostenlosen Zugriff auf Feuerholz gemacht und die Feuertonne gezündet. 🔥 Und irgendwie haben sich Holzstäbchen und Marshmallows beim letzten Einkauf in den Camper verirrt. Wo das Zeug doch schon da ist und das Feuer brennt… haben wir doch glatt die Marshmallows geröstet. Lecker!
P.S.: Mehr durch Zufall haben wir erfahren, dass wir für unsere spätere Einreise in die USA ab der übernächsten Nacht (zum 13.06.) keinen negativen COVID-Test mehr brauchen. Nicht, dass uns ein Test gestört hätte. Aber erstens sind die Tests hier nicht kostenfrei (ganz im Gegenteil: Schnelltest liegt je nach Anbieter zwischen 80 und 110 CAD!) und zweitens müssen wir den zwischen Camper abgeben, im Hotel für eine Nacht einchecken und am nächsten Morgen früh abfliegen noch irgendwo machen. So ist es für uns deutlich entspannter.
P.P.S.: heute ist die letzte Nacht im Whistlers Campground in Jasper, Alberta. Morgen geht es den Icefield Parkway gen Süden in Richtung Banff. Unser Campground wird in Lake Louise sein, wo wir wieder 3 Nächte verbringen werden. Dort haben wir einen Stellplatz für alle 3 Nächte und müssen nicht, wie hier, jede Nacht woanders stehen. Im Nachhinein können wir aber festhalten: alles kein Problem. Wir mussten eh jeden Tag den Camper abstöpseln, da wir irgendwo unterwegs gewesen sind. Und wo man sich dann Nachmittags/Abends hinstellt, ist dann auch eher zweitrangig.
